Kita-Probleme gemeinsam lösen: Jubiläumskongress der Elternvertretung in Mainz erfolgreich zu Ende gegangen

19. November 2024

Bundes- und Landeselternvertretung veranstalten 3. Bundeselternkongress am 16. November in Mainz im Kurfürstlichen Schloss mit hochrangigen Gästen

Mainz, 17.11.2024 – Die gesetzlichen Elternvertretungen der Kita-Eltern auf Bundesebene (BEVKi) und im Land Rheinland-Pfalz (LEA RLP) schauen zurück auf einen sehr erfolgreichen Bundeselternkongress unter dem Motto „Eltern-mit-Wirkung“ im Kurfürstlichen Schloss in Mainz am vergangenen Samstag. Unter den 400 Gästen waren Spitzenvertreterinnen und -vertreter der Kita-Verbände, Elternvertretungen, Verwaltungen und Wissenschaft.

Der Kongress war auch hochrangig besetzt wie kein anderer Bildungskongress der letzten 10 Jahre. Bildungsministerin RLP Dr. Stefanie Hubig, der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase, die DGB-Vorsitzende Rheinland-Pfalz/Saarland Susanne Wingertszahn sowie Dr. Sven Sommerlatte, Chief Human Ressources Officer Boehringer Ingelheim als Vertreter der Wirtschaft wirkten an den Diskussionen im Großen Saal engagiert mit. Ministerpräsident Alexander Schweitzer hatte leider kurzfristig krankheitsbedingt absagen müssen.

In zwei Workshop-Phasen erörterten Top-Expertinnen und -Experten fachliche Themen wie z.B. Lösungen für den Fachkräftemangel, effektive Elternmitwirkungsarbeit, pädagogische Konzepte, die zukünftige Stellung kirchlicher Kitas in einem zunehmend säkularen Staat und die psychische Gesundheit von Kita-Kindern.

In den Diskussionen auf dem Kongress zeigte sich wieder, dass es keine einfachen 08/15-Lösungen für die komplexen derzeitigen Probleme im Kitabereich gibt. Dass nur mit fairer Kooperation aller Beteiligter auf Augenhöhe Lösungen gefunden werden können, die in der Praxis wirklich funktionieren. Der Kongress war ein Schritt dahin, dass diese Erkenntnis sich auf allen Ebenen weiterverbreitet.

Deutliche Kritik äußerten die Elternvertretungen an Bundesfamilienministerin Lisa Paus, die ihre Beteiligung vor über einem Jahr zugesagt hatte, dann aber kurzfristig absagte, nachdem aus dem Kreise der Veranstaltenden im Vorfeld kritische Diskussionen angekündigt worden waren. Letztlich nahm überhaupt niemand aus dem Bundesministerium mehr an diesem wichtigsten Elternkongress teil.

Im Folgenden dokumentieren wir O-Töne zum Bundeselternkongress. Die Verantwortung für diese autorisierten Zitate liegen bei den jeweils Verantwortlichen.

 

Ministerpräsident Alexander Schweitzer teilte anlässlich des 3. Bundeselternkongresses in Mainz mit: „Der Bundeselternkongress bringt die Elternvertretungen auf Landesebene mit politischen Entscheidungsträgern zusammen, um Impulse für aktuelle Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung auszutauschen. Die Interessenvertretungen für Kinder und ihre Eltern sind maßgeblicher Teil der Verantwortungsgemeinschaft.

Sie bringen ihre Perspektive aus dem Alltag mit ein und tragen so zur Qualität der Rahmen-bedingungen und zur Bildungsgerechtigkeit bei. Dafür bin ich den vielen Engagierten in den Elternvertretungen sehr dankbar, denn Sie machen damit auch unsere Politik für die Kleinsten besser!

Frühkindliche Bildung ist die beste Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Mit dieser Investition erneuern wir das Aufstiegsversprechen und setzen bei den Kleinsten an. In Rheinland-Pfalz haben wir deshalb auch schon früh Kita-Sozialarbeit in einem modernen Kitagesetz verankert. Frühkindliche Bildung schafft auch die beste Grundlage für eine prosperierende Wirtschaft, denn so erwerben die Kinder schon früh die sozialen Kompetenzen, die sie für die Entfaltung ihrer Potenziale in einer kulturell vielfältigen Wirtschaft und Gesellschaft brauchen. Und genau aus diesen Gründen ist und bleibt die frühkindliche Bildung für meine Landesregierung ein Regierungsschwerpunkt. Das belegen auch die erstmals über 1 Milliarde Euro, die die Landesregierung im Doppelhaushalt 2025/2026 für die Frühkindliche Bildung vorsieht.“

 

Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, die mit einem Grußwort und in der Eröffnungs-Podiumsdiskussion zu aktuellen Herausforderungen im KiTa-Bereich am Kongress mitwirkte, kommentierte den Kongress wie folgt:

„Mainz ist der perfekte Ort, um das Jubiläum des Bundeselternkongresses zu feiern, denn in Rheinland-Pfalz wird Elternmitwirkung in der Kita ganz großgeschrieben. Wir haben vor gut drei Jahren im neuen KiTa-Gesetz ein umfängliches Regelwerk für die Beteiligung der Eltern geschaffen, wir haben für den Landeselternausschuss (LEA) in unserem Ministerium eine unabhängige Geschäftsstelle eingerichtet und sind mit ihm im ständigen Austausch. Das ist enorm wichtig, denn ohne Eltern geht es nicht. Sie kennen ihre Kinder am besten und sie sind ein kritischer Diskussionspartner, wenn es um die Frage geht, wie wir noch mehr Qualität in das System KiTa bekommen. Mein großer Dank gilt daher dem LEA und an alle Eltern, die sich in Elternausschüssen und -beiräten engagieren. Sie opfern dafür Zeit und zeigen ehrenamtlichen Einsatz, das weiß ich sehr zu schätzen.“

 

Bundeselternsprecherin Desina Muth schaute wie folgt auf den Kongress zurück:

„Der Bundeselternkongress war ein voller Erfolg und unglaublich wichtig, gerade in der jetzigen Situation. Umso bedauerlicher ist die Absage von Frau Ministerin Paus und dem zuständigen Ministerium, die der wichtigsten Frage, der Bildung unserer Kinder, keine Priorität eingeräumt haben und ihre Teilnahme abgesagt haben. Wir sind dankbar für die Unterstützung aller Kooperationspartner und deren Engagement und wünschen uns für den nächsten BEK, dass die Bundesregierung erkennt, dass Familien ein sehr wichtiger Baustein unserer Gesellschaft sind und ohne unsere Kinder kein gutes „Morgen“ gelingen kann. Die FBBE ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich die Regierung endlich stellen muss.“

 

Landeselternsprecherin Karin Graeff (LEA RLP) kommentierte abschließend:

„Dieser Kongress und die große Unterstützung, die wir hier von unseren Kooperationspartnerinnen und -partnern und der Politik gespürt haben, macht unglaublich viel Mut.

Die gesetzliche Elternmitwirkung in Rheinland-Pfalz ist heute unverzichtbarer Partner bei der Gestaltung des KiTa-Systems. Immer mehr Akteure verstehen, dass wir nur in einer Verantwortungsgemeinschaft kooperativ Lösungen für die aktuellen Probleme finden können, die in der Praxis wirklich funktionieren. Es gibt keine gute Kita ohne gute Elternmitwirkung. Und es gibt keine gute Zukunft für unser Land ohne eine gute Kita. Deshalb sind wir gekommen um zu bleiben – und werden kämpfen, bis auch der letzte starrsinnige Akteur verstanden hat, dass Eltern in der Kita weder Kunden noch Gegner sind – sondern Partner bei der Gestaltung einer guten Kita für unsere Kinder.“

 

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