29. November 2025
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29. November 2025
Die Ergebnisse der landesweiten Elternumfrage des Landeselternausschusses der Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz (LEA RLP) und des Instituts für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit Rheinland-Pfalz (IBEB) zeigen deutlich: Elternmitwirkung wird in vielen Kitas noch nicht ausreichend umgesetzt – obwohl sie ein entscheidender Faktor für Qualität, Teilhabe und Demokratiebildung ist.
„Frühkindliche Bildung ist der Grundstein für eine gute Zukunft unserer Kinder. Und Elternmitwirkung ist ein wesentlicher Bestandteil davon“, betont Annegret Neugschwender, Vorsitzende des LEA RLP. „Die Ergebnisse bestätigen vieles, was wir seit Jahren ansprechen: Eltern wollen sich engagieren, sie haben Ideen und wollen Verantwortung übernehmen – aber oft werden ihnen noch immer Steine in den Weg gelegt.“
Die Ergebnisse zeigen, dass viele Eltern die Elternmitwirkung weiterhin vor allem mit dem Organisieren von Festen in Verbindung bringen. Sie stoßen häufig auf strukturelle Hürden, wenn sie sich anderweitig einbringen möchten. Dies zeigt sich in einem zentralen Ergebnis der Studie: die Haltung der Kita-Leitung und des Trägers entscheiden maßgeblich darüber, ob Eltern ernsthaft beteiligt werden oder ob Mitwirkung zur bloßen Symbolik verkommt.
Der LEA RLP unterstreicht nachdrücklich die gesellschaftliche Dimension der Elternbeteiligung: „Kitas sind Orte, an denen nicht nur Kinder demokratische Prozesse erleben können. Auch Eltern erfahren dort, ob ihre Stimme zählt – oder eben nicht“, so Neugschwender. „Gelungene Elternmitwirkung stärkt Demokratie, Selbstwirksamkeit und Zusammenhalt und damit sind die Ergebnisse der Umfrage ein Auftrag an alle Verantwortlichen.“
Zunächst gilt es, die gesetzlich festgelegten Mitwirkungsgremien, wie Elternausschuss und Kita-Beirat, überall verbindlich einzurichten und regelmäßig einzuberufen. Elternmitwirkung darf nicht auf organisatorische Aufgaben reduziert werden, sondern muss Teil von Qualitätsentwicklung, Planung und Entscheidungsprozessen sein. „So wird das Vertrauensverhältnis gestärkt und es entsteht ein Netzwerk innerhalb der Kita-Gemeinschaft, das auch in schwierigen Zeiten Unterstützung bietet,“ sagt Michael Hermann, stellvertretender Vorsitzender des LEA RLP.
Eltern, die sich aktiv in den Gremien ihrer Kitas einbringen, können die Bildungspolitik vor Ort beeinflussen und strukturelle Veränderungen vorantreiben. So können die Rahmenbedingungen für alle Kinder verbessert werden – gemeinschaftlich und transparent.
Auch das IBEB unterstreicht die Bedeutung der Ergebnisse. Prof. Dr. Armin Schneider, Direktor des IBEB, erklärt: „Eltern in Rheinland-Pfalz engagieren sich, wichtig ist ihnen die Mitwirkung in organisatorischen und pädagogischen Fragen. Und, was unsere Studie auch zeigt: Wo Eltern mitwirken, steigt die Qualität der Arbeit. Damit wird deutlich, dass die Zusammenarbeit von Eltern und Kita für Kinder von enormer Bedeutung für deren Entwicklung ist.“
Bildungsminister Sven Teuber würdigt das Engagement der Eltern und betont die gemeinsame Verantwortung: „Bildung gelingt dort am besten, wo wir als starke Bildungsfamilie zusammenstehen und zusammenarbeiten. Es ist toll, dass sich so viele Eltern engagieren wollen. Und das sollen sie auch! Deshalb haben wir ihre Mitwirkung von der einzelnen Kita bis hin zur Landesebene mit dem Kita-Gesetz noch einmal gestärkt. Gemeinsam müssen wir schauen, dass sie dies auch in der Praxis überall können und wir so gemeinsam vorangehen: Die Kinder immer im Mittelpunkt.“
Für die Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi) „ist die Umfrage enorm wertvoll: Sie liefert wichtige Erkenntnisse, die für Elternvertretungen in ganz Deutschland relevant sind. So können wir erreichen, dass Eltern ihre Rechte wahrnehmen und unsere Demokratie mitgestalten – für eine bessere frühkindliche Bildung!“, bekräftigt Dr. Asif Stöckel-Karim, Bundeselternsprecher der BEVKi.
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